Als ich heute den Newsletter einer Bekannten Technoparty-Commnutiy/Organisation/Eventtip-Seite aus dem Rhein-Main-Gebiet erhielt,staunt ich nicht schlecht als ich auf den Blogeintrag des Initiators “Grille” aufmerksam gemacht wurde.
Er heisst “10 Jahre kein Fernsehn” und auf Seite zwei widmet er sich FKTV
Ungefähr so geil, wie damit hausieren zu gehen, dass man seit 10 Jahren kein Buch gelesen, keine Zeitung gekauft oder nicht ins Kino gegangen ist. Fernsehen ist eben wesentlich mehr als Schwer verliebt.
Klar, wenn man seine ganzen Informationen vom Fernseh-Holgi bezieht, ist es kein Wunder, dass man glaubt, es würde nichts gutes mehr in der Glotze kommen. :roll:
Jagut ich mein Reich-Ranicki hat auch nur zweimal pro Jahr den Fernseher eingeschaltet (ARTE, 3sat). Aber ob das jetzt so ein großer zivilisatorischer Fortschritt ist, statt fernzusehen lieber Videospiele zu zocken und auf Netflix sich Serien reinzuziehen? Und wenn man dann mit solch Bolzen wie “Gleichschaltung” und “Manstreammedien” kommt, frag ich mich auch, was denn das für seriöse, nicht-gleichgeschaltete Alternativen auf Youtube sind, wo “Grille” seine Informationen herbezieht.
Dem ist mir bewusst, denn durchaus haben die Mediatheken genug an Gehaltvollen Inhalten im Angebot, welches auf dem Programm beruht. Aber Wachstum an Bullshit im TV ist ja wohl nicht abzustreiten.
Diesen Eindruck hatte ich eigentlich in einem späteren Satz im Artikel relativiert. Denn sicher gibt es noch gutes Fernsehen. Aber leider ist dies im Vergleich von vor einigen Jahren auf dem Rückmarsch. Das war auch vor 10 Jahren und davor auch schon zu bemerken.
Ich meinte nicht Youtube im Speziellen. Das Meiste was ich an Nachrichten und zum Weltgeschehen konsumiere ist in Schriftform meist aus verschiedenen Quellen. Aber auch die Tagesschau oder andere Nachrichtensendungen werden ab und an mal per Stream geschaut. Aber in einigen Themenbereichen habe ich festgestellt, dass ich mit den Berichterstattungen nicht zu frieden bin.
Ich find es schon schlimm wenn regelmäßig nur die Meldungen der Pressetestellen weitergeben werden, ohne Mehrinhalte, ohne weitere Recherchen. Aber dies ist in den Prinmedien ja noch schlimmer. Wie oft musste ich erst Recherchieren, um mehr Informationen zu erhalten und habe mich dann gewundert, warum wichtiges fehlte, gar verschwiegen wurde. Die Gleichschaltung finde ich vor allem bei politischen Themen immer mehr spürbar. Auch der Ukrainekonflikt war in den meisten Fällen nicht wirklich gut dargestellt.
Mir sind da in vielen Dingen eindeutig zu viel Meinungsmache am Werk auch bei den „Dokus“ zum Teil. Das bedeutet nicht, dass alles schlecht ist. Aber die Diskrepanz zu Wirklichkeit ist öfters zu spüren. Von verleumderischen Sendungen aka Frontal21 oder RTL Aktuell gegen uns Gamer ganz zu schweigen. Und wenn es da schon nicht stimmt, wie soll man zu anderen Themen vertrauen aufbauen?
Nur Weil ich das TV-Programm nicht in seinen festgelegten Ablauf schaue, bedeutet dies ja nicht, dass ich keine Inhalte davon kosumier. Das hab ich ja auch nicht abgestritten. Jede Serie hat ihren Ursprung dort. Nur entscheide ich eben bewusst welche Doku, Nachrichtensendung oder Serie es ist und wann ich sie schaue. Das die Streamingplattformen nun auch eigene Serien entwicklen zeigt ja auch wo der Markt hingeht. Mini-Webserien wie Battlestar Galagtica oder Mortal Kombat haben es vorgemacht. House of Cards ist der nächste Step. Es würde mich nicht wundern wenn in 10-20 Jahren RTL und Co. als Streamingplattform Fuss gefasst hätten. Nur wären dann mit Sicherheit bestimmte Formate nicht mehr lebensfähig.
Es war ja nie beabsichtigt vom TV-Programm sich zu verabschieden. Es ist passiert und hat ein gutes Gefühl vermittelt. Also blieb es dabei. Die Art und Weise, wie ich mir heute den Konsum von Unterhaltung zusammenstellen kann passt einfach auch zu der Art wie ich meinen Tag verbringe.
Bei kreativen Prozesses braucht man eher Ruhe und ich bin permanet mit solchen Beschäftigt. Wenn ich dann spät Abends auf Abruf mir Informationen oder Unterhaltung geben kann, dann ist dies immer ohne Druck.
In meinem Freundeskreis sind ca. 6 Personen, die ähnlich wie ich Ihren Konsum von TV-Programm in den letzten Jahren verändert, sogar eingestellt haben. Wir sind alle schon weit aus den 20ern gehören aber zur Generation, die mit Internet und der dazugehörigen Technik schnell warm geworden sind. Wir sind kritisch, mit dem was um uns passiert und sind keine sturren Mediakonsumenten, die nichts hinterfragen. Egal ob im Bild oder Ton.
Wir genießen gerne gute Unerhaltung ob nun als Film, Serie, Doku oder Spiel. Aber in unserem Leben spielt das TV-Programm keine Rolle mehr. Das war mal anders. Doch wir sind alle der Überzeugung, das wir zu einer Generation gehören, die noch mehr nach sich ziehen wird und welche ein fest vorgeschriebenes TV-Programm nicht mehr benötigt. Bei meinen Eltern sieht das natürlich noch ganz anders aus.